Wien 1900 Aufbruch in die Moderne

Gemälde von 1937 Vase mit getrockneten Blumen

Wien 1900 – Aufbruch in die Moderne

Seit 16. März wird die Ausstellung “Wien 1900 – Aufbruch in die Moderne“ als Dauerausstellung auf den Etagen 3,4 und Erdgeschoß mit insgesamt 1300 Exponaten dem Publikum präsentiert.

Die Ausstellung beginnt im 4. Stockwerk mit Kunstwerken ab den 1870er Jahren. In dieser Epoche fand die Weltausstellung statt, somit kamen mehr Leute nach Wien. Die Künstler der damaligen Zeit hatten unter anderem mit der Ausgestaltung von Gebäuden zu tun zum Beispiel Rathaus, Parlament und Rotunde. Jüdische Bevölkerung machte sich sesshaft, darunter auch Künstler, die den Antisemitismus zu spüren bekamen.

Bedeutender Künstler der damaligen Zeit war Hans Makart, der auf der Weltausstellung präsent war. Der 14jährige Gustav Klimt trat in die Kunstgewerbeschule ein und begann 1876 seine ersten künstlerischen Arbeiten. Neben ausgestellten Objekten von Hans Makart, Gustav Klimts Anfangsarbeiten sind im ersten Teil der Ausstellung Stimmungsimpressionismus Meisterklasse Albert Zimmermann, Emil Schindler, des weiteren Impulse von der Haager Schule von der 1. Internationalen Ausstellung in München angelehnt an die holländische Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts zu sehen.

Schönbrunner Landschaft

 

Die Gründung der Secession ist in dieser Ausstellung zentraler Punkt, zu diesem zählt die Präsentation von Plakaten für die Ausstellungen in der Secession etwa von Ferdinand Hodler, die Gestaltung des kabaretts Fledermaus durch Koloman Moser.

Gustav Klimt ist ein Saal gewidmet, in dem man den Nachbau seines Ateliers mit Originalmöbel, Fakultätsbilder, Gemälde,  sein 1. Plakat für die Secession, Schönbrunner Landschaft,  Emilie Flögges Koffer, Kleider, Design von Koloman Moser für eine Brosche für Emilie Flögge und auch Fotografien vom Künstler zu bestaunen kann.

Mit der Idee des Gesamtkunstwerkes werden Erzeugnisse der Wiener Werkstätte präsentiert, darunter Keramiken, Gläser und Pokale von Koloman Moser und seinen Schülern Robert Holubetz, Leopold Bauer, Antoinette Kaasnik. Die Idee der Wiener Werkstätte, die 1903 von Josef Hoffmann, Koloman Moser und dem Industriellen Fritz Waerdorfer gegründet wurde, war zu damaliger Zeit die besten talentierten Künstler zu versammeln um Kunstwerke zu entwerfen und herzustellen. In den letzten beiden Räumen des 4. Stockwerkes findet man neben erwähnten Objekten Kalender, Spielkarten, Kaffeeservice, Zigarettenetui, Schmuck und Kinderspielzeug.

Weiter geht’s im 3. Stockwerk mit der Ausstellung von Möbeln Josef Hoffmanns, Adolf Loos und Otto Wagner,

Jugensdstilmöbel von Josef Hoffmann. Adolf Loos, Otto Wagner

 

Postkarten und Briefmarkenentwürfe von Koloman Moser.

Postkarten und Briefmarken von Koloman Moser

 

Richard Gerstl sind 2 Räume gewidmet, wo Gemälde ausgestellt sind.

1 weiterer Raum ist Arnold Schönberg gewidmet, der in Kooperation mit dem Schönberg Center gestaltet wurde. Neben Partituren und Notizblock vom Künstler werden Selbstporträts, Gemälde von Familie und befreundeten Künstler präsentiert.

Ölgemälde einer Frau

 

Im letzten Raum des 3. Stockes sind Frühwerke Egon Schieles aus den Jahren 1910 – 1912, Fotos, Korrespondenz, Landschaftsmalerei und sein unvollendetes Werk ausgestellt.

Im Erdgeschoß bezieht sich das Thema der Ausstellung auf “Kunst und Krieg“. Zu sehen sind Egon Schieles Zeitgenossen Anton Kolig, Anton Forstauer, Albin Egger Lienz. Ausgestellte sind Kriegsgemälde, Postkarten der Nachkriegszeit, Kriegsanleihendokomente, Plastiken von Käthe Kolwitz, Gemälde von Herbert Böckl, Albert Paris Gütersloh, Max Oppenheim.

Kriegspropagandakarten von 1918

 

Der Abschluß der Ausstellung widmet sich der “Neuen Sachlichkeit“, dem realistischen Stil von Rudolf Wacker, der Zeit des Austrofaschismus und der Verfolgung jüdischer Künstler zum Beispiel Franz Sedlacek, der die Tötungsmaschinerie in den Gemälden darstellt.

 

Die großartige Dauerausstellung ist vielseitig gestaltet und gibt einen guten Überblick der damaligen Zeit.


Artikel von: Mag. Juliana Peller  / Fotos: AJ Peller PhotoArt  /  17.03.2019

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